Welche Voraussetzungen muss ich für einen Klettersteig erfüllen?
Klettersteige sind kein Freizeitpark. Du brauchst körperliche Basis, mentale Stärke und die Fähigkeit, mit deiner Ausrüstung richtig umzugehen. Wer sich realistisch einschätzt, geht sicherer und hat mehr vom Erlebnis.
Kondition: mehr als nur Spazierengehen
Du musst kein Spitzensportler sein, aber mehrere Stunden im steilen Gelände unterwegs sein zu können, ist Pflicht. 3–4 Stunden mit Zustieg, Steig und Abstieg solltest du durchhalten. Wer eine normale Tageswanderung in den Bergen schafft, ist auf einem guten Weg.
Kraft: vor allem in den Armen
Senkrechte Leitern, lange Querungen – das geht auf die Arme. Wer ein paar Klimmzüge oder Leiterstufen schafft, ist vorbereitet. Besonders auf schwierigen Steigen kommt man ohne Armkraft nicht weit. Auch Rucksackgewicht zieht zusätzlich nach unten – Kraftausdauer zählt.
Trittsicherheit und Koordination
Du musst dich auf engem Raum bewegen können. Felsvorsprünge, Drahtstifte, schräge Tritte – all das erfordert Koordination. Wer nur glatte Hallenwände kennt, muss draussen mit wechselndem Untergrund klarkommen. Gute Vorbereitung: Wanderungen auf steinigen Bergwegen, Klettergarten, Balanceübungen.
Höhe aushalten, nicht erst in der Wand merken
Du solltest mit Höhe umgehen können. Ein mulmiges Gefühl ist normal. Panik ist ein Problem. Wer in der Wand die Nerven verliert, gefährdet sich und andere. Wenn du unsicher bist: teste dich im Hochseilgarten oder auf einem einfachen Steig mit Begleitung.
Gewicht: Setzt Grenzen beim Material
Klettersteigsets sind für ein Körpergewicht von ca. 40 bis 120 kg (inkl. Rucksack) ausgelegt. Wer schwerer ist, riskiert eine unzureichende Dämpfung beim Sturz. Wer leichter ist (z. B. Kinder), löst den Falldämpfer womöglich gar nicht aus. In beiden Fällen: zusätzliche Sicherung nötig.