Wie sicher sind Klettersteige?

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Klettersteige wirken auf den ersten Blick sicher: feste Verankerungen, Stahlseile, klarer Weg. Aber auch hier gilt: Die Technik schützt dich nur, wenn du sie richtig nutzt. Fehler beim Sichern, falsche Einschätzung oder schlechtes Wetter können aus einer sicheren Tour schnell ein gefährliches Abenteuer machen.

 

Sichern: immer und ohne Ausnahme

Du musst dich durchgehend mit deinem Klettersteigset am Stahlseil sichern. Beim Umhängen der Karabiner gilt: nie beide gleichzeitig vom Seil lösen. Ein Moment ohne Sicherung reicht im falschen Augenblick. In schwierigen Passagen gehört eine Hand immer ans Seil oder an einen Griff – kein Spielraum für Schlamperei.

 

Steinschlag: unterschätzte Gefahr

Im felsigen Gelände lösen sich leicht Steine. Besonders wenn vor dir jemand unterwegs ist. Deshalb: Helm auf, immer. Der schützt nicht nur vor Steinen, sondern auch vor herunterfallender Ausrüstung. Halte Abstand zur nächsten Person – das gibt dir Zeit zu reagieren, wenn oben etwas losgetreten wird.

 

Wetter: alles kann kippen

Ein Gewitter am Klettersteig ist keine Kleinigkeit. Das Stahlseil leitet den Blitz. Bei Gewittergefahr: sofort raus aus der Wand. Auch Regen kann kritisch werden. Nasse Tritte und Felsplatten verwandeln sich in Rutschbahnen, Wasserläufe entstehen innerhalb von Minuten. Wetterbericht prüfen. Immer.

 

Selbsteinschätzung: bleib ehrlich zu dir selbst

Zu hohe Schwierigkeit, ungewohnte Höhe, nachlassende Kräfte, all das kann dich in schwierige Lagen bringen. Panik blockiert. Umkehren ist manchmal die bessere Entscheidung, wenn es der Steig zulässt. Viele Klettersteige haben keinen leichten Ausstieg unterwegs. Du musst also wissen, worauf du dich einlässt.

 

Material: nur was du kennst und kontrolliert hast

Gurt, Klettersteigset, Helm: Alles muss passen, geprüft und richtig angewendet sein. Falsch eingehängte Karabiner oder beschädigter Dämpfer? Keine Option. Und auch der Zustand des Klettersteigs selbst zählt. Schau dir das Seil, die Tritte, die Anker an. Beachte Warnhinweise am Einstieg. Wenn etwas komisch aussieht: besser umdrehen.

 

Unsicher? Dann geh mit einem Guide

Wenn du dir nicht sicher bist, ob du die Route schaffst, die Technik sitzt oder das Wetter richtig einschätzen kannst: Hol dir Unterstützung. Auf einer geführten Tour übernehmen erfahrene Guides die Einschätzung der Bedingungen, checken dein Material und sorgen dafür, dass du sauber sicherst. Du kannst dich auf die Bewegung konzentrieren, lernst unterwegs dazu und bist nicht allein, falls etwas passiert. Gerade auf anspruchsvolleren Steigen ist das oft die klügere Entscheidung.

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