Dent Blanche

Der Zustieg zur Cabane de la Dent Blanche ist einer der längsten in den Alpen. Nach dem Treffpunkt in Ferpècle starten wir gemächlich. Der Pfad führt durch alpines Gelände, vorbei an Bricola, bis wir eine lange Traverse erreichen. Hier öffnet sich der Blick auf das Gletschervorfeld des Glacier des Manzettes. Der Weg wird anspruchsvoller: Über Geröll, Firn und Felsblöcke steigen wir stetig höher. Am Roc Noir betreten wir den Gletscher und überqueren ihn kurz, bevor wir die Cabane de la Dent Blanche erreichen. Dort geniessen wir die Abendsonne und sammeln Kraft für den kommenden Gipfeltag.

Noch in der Dunkelheit brechen wir auf. Über die ersten Felsstufen geht es hinauf zum Firnfeld, das uns zur Wandfluelücke bringt. Dann beginnt der eigentliche Grat. Die Kletterei fordert saubere Technik und Konzentration – fester Fels, ausgesetzte Passagen, beeindruckende Tiefblicke. Wir passieren den Grossen Gendarm und steigen über kleinere Türme weiter nach oben. Die letzten Meter führen über einen Firn- und Felsgrat, dann ist es geschafft: 4357m. Die Aussicht reicht über die Walliser Viertausender bis zum Mont Blanc. Nach einer kurzen Rast klettern wir über die Aufstiegsroute zurück zur Hütte, umgehen den Grossen Gendarm westseitig und gönnen uns dort eine wohlverdiente Pause.

Nach einem frühen Frühstück verlassen wir die Hütte und steigen über den langen, aber eindrucksvollen Hüttenzustieg ab. Die Traverse über den Gletscher erfolgt mit den ersten Sonnenstrahlen, dann geht es über Geröll und Fels hinunter zum Glacier des Manzettes. Der Abstieg fordert die Beine, doch mit jedem Schritt tauchen wir tiefer ins Tal ein. Zurück in Ferpècle bleibt Zeit für eine letzte Pause – ein Blick zurück zur Dent Blanche zeigt, was hinter uns liegt: drei intensive Tage in der hochalpinen Welt der Walliser Alpen.