Lauteraarhorn

Der lange, aber abwechslungsreiche Aufstieg zum Aarbiwak erfordert Durchhaltevermögen. Vom Grimsel Hospiz führt ein Wanderweg am Grimselsee entlang, bevor der Unteraargletscher erreicht wird. Vorbei an der Lauteraarhütte geht es weiter auf den Finsteraargletscher. Kurz vor den Gletscherabbrüchen führt die Route nach Nordwesten auf den Strahlegggletscher. Das letzte Stück über Moränenschutt fordert noch einmal Konzentration. Das Aarbiwak liegt einsam inmitten einer beeindruckenden Gletscherlandschaft. Hier verbringen wir die Nacht, um am nächsten Morgen früh aufzubrechen.

Noch vor Tagesanbruch geht es los. Über den Strahlegggletscher führt die Route allmählich steiler werdend hinauf. Das Südwandcouloir verlangt präzises Steigen über Firn und Fels, bevor wir den Südostgrat erreichen. Nun folgt die schönste Kletterei der Tour. Der Grat zieht sich in elegantem Anstieg bis zum Gipfel, wo die Mühen mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt werden. Doch die Tour ist noch nicht vorbei. Wir steigen durch den Schraubengang zum Südwestgrat und weiter zum Strahleggpass ab. Nach vielen Höhenmetern im Abstieg erreichen wir die Schreckhornhütte, wo wir uns ein kühles Getränk gönnen.

Nach zwei intensiven Tagen gehen wir es heute gemütlicher an. Auf dem blau-weiss markierten Weg steigen wir zuerst über Felsstufen mit Leitern und Eisentritten ab. Der Körper spürt die Höhenmeter der vergangenen Tage, doch die grandiose Bergwelt entschädigt für die Anstrengung. Nach und nach wird die Vegetation dichter, das Tal rückt näher. Bei der Bäregghütte legen wir eine letzte Pause ein, bevor wir letzten Meter zur Pfingsteggbahn unter die Füsse nehmen. Von hier aus geht es entspannt zurück nach Grindelwald.